Veranstaltungsreihe vom 14.9.-7.11.2012  aus Anlass der Gründung der jüdischen Gemeinde in Duderstadt im Jahre 1812: 14.9.2012 Lesung und Musik: Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt von 1812-1942 6.10.2012  Die Stimme der Synagoge Eine Reise durch die Welt der jüdisch-liturgischen Musik mit Prof. Andor Izsák, 19 Uhr, Rathaussaal Am 6.10.1812 zogen die beiden ersten jüdischen Familien aus Wöllmarshausen nach Dudersadt. 13.10.2012 Stadtrundgang zur Geschichte der jüdischen Gemeinde, Beginn um 15 Uhr beim Wallaufgang Obertorstraße 7.11.2012 Von Symmetrien und Asymmetrien. Über das Verhältnis von Christentum und Judentum, mit Dr. Fornet-Ponse - um 19 Uhr in der Kreisvolkshochschule in Duderstadt, Marktstraße Götz Hütt und drei Musiker aus Duderstadt und Göttingen ha-ben am vergangenen Freitag einen stimmungsvollen und bewe-genden Abend im Duderstädter Rathaus ge- staltet mit jüdischer Musik, Liedern aus Theresienstadt und einer Lesung über die Geschichte der neuzeitlichen jü- dischen Gemeinde in Duderstadt. Der Runde Tisch und die Geschichtswerkstatt Duderstadt hatten anlässlich der Gründung der jüdischen Gemeinde Duderstadt vor 200 Jahren zu einem kleinen Konzert mit Lesung in den Bürgersaal des Duderstädter Rathauses eingeladen. Bürgermeister Nolte begrüßte die rund 30 Besucher und dankte allen, die diese außerordentliche Begegnung ermöglicht hatten. Im Namen des Stadtrates begrüßte er es ausdrücklich, dass der neuzeitlichen Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Duderstadt gedacht werde, aber auch der Leiden und Schwierigkeiten, denen Juden in dieser Zeit ausgesetzt waren. Die Stadt Duderstadt stehe voll und ganz hinter dieser Aufgabe. Im Namen des Runden Tisches und der Geschichtswerkstatt begrüßte auch Brita Bunke-Wucherpfennig die Anwesenden. Sie dankte der Stadt dafür, dass dieser Abend im Rathaussaal stattfinden konnte, der ja gerade für die jüdische Geschichte der Stadt ein besonders authentischer Ort sei. Die Musiker aus Duderstadt und Göttingen, Svetlana Smertin, Gesang, Karsten Heckhausen, Violoncello, und Beate Quaas, Klavier, hatten Stücke ausgewählt, die eine große Bandbreite jüdischer Musik der letzten zwei  Jahrhunderte wiedergaben: „From Jewish Life“ (1924) von Ernest Bloch, „Kol Nidrei“ op. 47 (1880) von Max Bruch und Lieder aus „Sechs israelische Melodien“ (1979) von Joachim Stutschewsky. Karsten Heckhausen und Beate Quaas spielten die drei Werke eindrucksvoll mit großem Einfühlungsvermögen, mit viel Intensität und expressivem Ausdruck. Zwischen diese Stücke für Violoncello und Klavier hatten die Musiker Lieder ins Programm gesetzt, die sie für ihre Besetzung bearbeitet hatten. Svetlana Smertin sang den Liederzyklus „Ich wandre durch Theresienstadt“ von Ilse Weber, die 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Ilse Weber, eine tschechische Schriftstellerin, schrieb schon als junges Mädchen jüdische Kindermärchen und kleine Theaterstücke für Kinder. 1942 wurde sie von Prag in das KZ Theresienstadt deportiert. Von ihren Gedichten wurde besonders das Lied „Ich wandre durch Theresienstadt“ berühmt, das sie für ihren Sohn aufgeschrieben hat, den sie vor Ausbruch des Krieges in Prag in einen Zug nach England gesetzt hatte und den sie eines Tages wiederzusehen hoffte. In dem Liederzyklus wechseln sich Wiegenlieder mit Liedern ab, die von der starken Hoffnung getragen sind, dass der Aufenthalt im Lager irgendwann ein Ende haben werde. Die Lieder aus Theresienstadt, mit ihren einfachen kompositorischen Sätzen und anrührenden Texten, wurden von den Musikern schlicht und unpathetisch, aber warm und intensiv vorgetragen. Besonders die Sängerin erreichte mit ihrer natürlichen und klangschönen Stimme unmittelbar die Zuhörer.  Das war einer der bewegendsten Momente des Abends. In einem zweiten Liedblock brachten die Musiker drei Liebeslieder aus einer Sammlung jiddischer Lieder von Francois Lilienfeld zu Gehör. Auch hier gelang es ihnen, die Fröhlichkeit und zugleich Schwermut dieser Lieder an die Zuhörer weiterzugeben. Zwischen den Musikstücken las Götz Hütt aus seinem neu erschienenen Buch „Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt“. Das waren ungemein spannende Beiträge. Er vermittelte, dass Duderstadt, zu dessen Bevölkerung im 14. bis 16 Jahrhundert immerhin noch bis zu 12 jüdische Familien zählten, Anfang des 19. Jahrhunderts keine jüdischen Einwohner hatte. Erst die französische Revolution und die vorübergehende Zugehörigkeit Duderstadts zum Königreich Westfalen unter Napoleons Bruder Jérôme Bonaparte sicherte Juden dasselbe Recht zu wie allen anderen Untertanen. So stellte 1811 ein Jude aus Wöllmarshausen den Antrag, mit seiner Familie und der seines Bruders in Duderstadt leben zu dürfen. Über diesen Antrag wurde im Rathaus verhandelt. Allerdings hatte der Bürgermeister Einwände und Bedenken und musste erst von übergeordneter Stelle zur Rechtslage belehrt werden. So dauerte es ein gutes Jahr, bis am 6. Oktober 1812, also vor 200 Jahren, Calman Eichholz seinen neuen Wohnsitz in Duderstadt anmelden konnte.   Hütt machte deutlich, dass Judenhass und Judenfeindlichkeit keineswegs Merkmale ausschließlich der NS-Zeit waren, sondern in der gesamten Geschichte der jüdischen Gemeinde in Duderstadt wiederzufinden sind. Schon 1816 gab es Bestrebungen, die Juden wieder aus der Stadt zu verweisen. Auch in zahlreichen anderen Entscheidungen städtischer Gremien, der Zuweisung einer Viehweide als Begräbnisplatz, Einwendungen gegen den Bau einer Synagoge, und der fehlenden Bereitschaft, jüdische Schülerinnen und Schüler an den konfessionellen städtischen Schulen aufzunehmen, zeigte sich eine tief verwurzelte Ablehnung der jüdischen Mitbürger. Allerdings wurde der Antisemitismus nie so öffentlich und so todbringend betrieben wie in der NS-Zeit. Umso berührender ist daher der Liedtext, den Ilse Werner im KZ Theresienstadt geschrieben hat, mit dem die Musiker den Abend beendeten: „Denn alles wird gut, ertrag geduldig das Warten, vertrau derZukunft, verlier nicht den Mut, die Welt wird wieder zum Garten!“                                               (Christoph Nothdurft) Kurzer Abriss der Geschichte der jüdischen Gemeinden in Duderstadt: 1314 bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestand eine mittelalterliche jüdische Gemeinde. Danach sind für die nächsten drei Jahrhunderte keine dauerhaft in Duderstadt wohnenden Juden bekannt. 6.10.1812: Zuzug der aus Wöllmarshausen stammenden Familien von Calman und Moses Eichsholz sowie im weiteren Verlauf des Jahres von drei weiteren jüdischen Familien – nach westfälisch-napoleonischem  Recht mit dem Status von Bürgern. 1816: Eingliederung des Untereichsfelds in das Königreich Hannover. Juden werden zu Schutzjuden zurückgestuft, müssen also ein Wohnrecht und ihr auf bestimmte Berufsfelder beschränktes Arbeitsrecht durch ein jährlich zu zahlendes Schutzgeld erkaufen.  Der Zuzug weiterer jüdischer Familien wird durch den Magistrat der Stadt und die übergeordnete Landdrostei Hildesheim verhindert. Die rechtliche Emanzipation der Juden in Deutschland bis zur vollständigen Gleichstellung in der Weimarer Republik dauert ein Jahrhundert. 1844: Bildung des Synagogenverbandes Duderstadt-Ebergötzen-Rüdershausen. In einer durch den Magistrat der Stadt einberufenen Wahlversammlung wird Samuel Levy aus Duderstadt zum ersten Vorsteher dieses Verbandes gewählt. 1854: Samuel Levy wird gegen den Widerstand des städtischen Magistrats der erste jüdische Bürger von Duderstadt. Ab 1867: Unter den Bedingungen einer neuen Gewerbeordnung und Freizügigkeit im Norddeutschen Bund und im Kaiserreich steigt die Zahl der jüdischen Einwohner Duderstadts bis auf 85 um das Jahr 1900. Etliche unter ihnen gelangen zu relativem bürgerlichem Wohlstand. Die jüdische Gemeinde schafft sich einen Friedhof (1871), eine Schule (1872) und eine Synagoge – 1871 zunächst in der Marktstraße 34 (heute: Tchibo) und 1898 in der Gartenstraße (heute: Christian-Blank-Straße). Die Synagoge in der Gartenstraße (heute:                          Die Synagore brennend beim Pogrom am Christian-Blank-Straße); im Vordergrund sicherlich             10. November 1938 (Foto: Stadtarchiv Duderstadt) der jüdische Lehrer mit den Kindern der kleinen jüdischen Volksschule (Foto: Stadtarchiv Duderstadt) Ab 1900: Abwanderung vieler jüdischer Einwohner in die Großstädte. Schließung der jüdischen Volksschule im Jahr 1924. 1933 – 1942: Boykott, Unterdrückung, Verfolgung, Vertreibung der jüdischen Einwohner Duderstadts, am 6. März 1942 Deportierung der letzten noch Verbliebenen vom Haus Obertorstraße 59 aus zu ihrer Ermordung nach Osten bzw. nach Theresienstadt. Nach 1945: Weitgehende Verdrängung der an den Juden aus Duderstadt begangenen Verbrechen. 1955: Formelle Löschung der „Jüdischen Kultusvereinigung Synagogengemeinde Duderstadt e. V.“ von Amts wegen durch das Amtsgericht Duderstadt wegen „Wegfalls sämtlicher Mitglieder“. Literatur: Götz Hütt, Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt 2012, 184 S., 14 €, erhältlich im Buchhandel Jüdische Gemeinde Duderstadt Im Herbst 1812, zogen fünf jüdische Familien als unwillkommene Fremde in die  Kleinstadt Duderstadt und gründeten hier eine jüdische Gemeinde, die bis zu ihrer Vernichtung durch den NS-Staat im Jahr 1942 bestand. In der NS-Zeit Verfolgte jüdischen Glaubens und nichtjüdische Angehörige, die im Zeitraum zwischen 1933 und 1942 in Duderstadt wohnten: Alfred Ballin, Kaufmann, von 1923 bis 1925 Vorsteher der    Synagogengemeinde in Duderstadt, * 20.12.1885,        gestorben am 28.1.1935 in Duderstadt, Edith Ballin, geb. Joske,  *1.7.1900, am 24.4.1934 nach      Berlin  gezogen, weiteres Schicksal unbekannt, Rita Ballin, * 26.4.1922, am 24.4.1934 mit der Mutter nach    Berlin gezogen, weiteres Schicksal unbekannt. Kurt Ballin, Kaufmann, Bruder von Alfred Ballin,      *28.4.1898, am 24.3.1934 nach Nordhausen gezogen,      nach dem 9. November 1938 verhaftet, Häftling im KZ     Buchenwald, danach Emigration nach England, seit     Beginn des Zweiten Weltkrieges auf der Insel Man    interniert, Meldung zum englischen Militär, bei    Dünkirchen an einer Krankheit gestorben, Grete Ballin, geb. Winter, *25.6.1903, am 24.3.1934 nach    Nordhausen gezogen, am 10.5.1942 in den Distrikt    Lublin deportiert, ermordet, Rolf Ballin, *14.5.1925, am 24.3.1934 nach Nordhausen    gezogen, als Schüler nach Palästina emigriert, ab 14    Jahren Arbeit in einer Garage und als Kellner, vier Jahre    Militärdienst, 34 Jahre Busfahrer in Tel Aviv, lebt weiter-    hin in Israel, Ruth-Sophie Ballin, *24.5.1932, am 24.3.1934 mit den    Eltern nach Nordhausen  gezogen, am 10.5.1942 in den    Distrikt Lublin deportiert, ermordet. Iwan Cohn, Schlosser, *9.2.1894, verließ am 28.10.1938    Duderstadt und arbeitete bis zum 21.11.1938 als     Schlosser in Genthin (Sachsen-Anhalt), 1939 nach    Shanghai emigriert, dort selbständiger Schlosser und    erneute Heirat, ab 1949 in Israel, von August 1954 bis    Januar 1956 in Duderstadt, nach Oldenburg umgezogen    und in Delmenhorst am 7.5.1967 gestorben, Minna Cohn, geb. Bögershausen, *18.4.1894, evangelisch, am    29.11.1938 nach Köln gezogen, Scheidung von ihrem Mann,    weiteres Schicksal unbekannt, Erika Cohn, *21.3.1920, kaufmännischer Lehrling, am    29.11.1938  mit ihrer Mutter nach Köln gezogen, weiteres    Schicksal unbekannt. Rosa Frohsinn, geb. Stern, *16.10.1876, Hausangestellte bei Fa-    milie Rosenbaum, am 7.9.1942 von  Kassel aus in das KZ The-    resienstadt, am 29.9.1942 zur  Ermordung in das Vernichtungsla-    ger Treblinka deportiert Quelle: Gedenkbuch des Bundesarchivs; Angabe im Gedenkbuch des       Landkreises Göttingen: Vernichtungslager Minsk.. Karl Holländer, Kaufmann, *22.3.1873, wohnte 1938/1939 in    Duderstadt, weiteres Schicksal unbekannt, Frieda Holländer, geb. Löwenthal, *24.11.1876, starb am     20.12.1938 in Duderstadt. Josef Israel, Viehhändler, *2.11.1882, Selma Israel, geb. Rosenbusch, *20.9.1892, Leo Israel, *16.12.1923, Norbert Israel, * 18.1.1932,    alle am 26.3.1942 der Gestapo Hildesheim übergeben und am     31.3.1942 von Hannover aus ins Warschauer Ghetto deportiert,    ermordet. Hans Israel, *16.8.1920, zog am 30.10.1939 nach Hamburg,    von dort am 8.11.1941 ins Ghetto Minsk deportiert, ermordet. Bertha Rosenbusch, geb. Katz, Mutter von Selma Israel,    *28.4.1862, ab 4.4.1942 im „Judenhaus“ Ellernstraße 16 in    Hannover, am 23.7.1942 in das KZ Theresienstadt deportiert    und dort am 20.5.1943 umgekommen. Bertha Liffmann, geb. Rosenbusch, Verkäuferin, *3.11.1909,    am 7.10.1941 ab Düsseldorf ins Ghetto Litzmannstadt (Łódz)    deportiert, im August 1944 im KZ Stutthof ermordet. Gustav Loewenthal Die Familie schrieb ihren Namen „Loewenthal“,     jedenfalls Gustav und Erich Loewenthal, die amtliche Schreibweise     lautete zumeist  „Löwenthal“., Kaufmann, 1913-1922 und 1925-    1939 Vorsteher der Synagogengemeinde Duderstadt, *17.7.1868,    am 28.2.1939 Emigration in die Niederlande (Amsterdam),    1943 nach Auschwitz deportiert, ermordet, Johanna Loewenthal, geb. Meyer, *26.12.1868, am 28.2.1939    in die Niederlande emigriert, 1943 nach Auschwitz deportiert,    ermordet, Erich Loewenthal, Kaufmann, *6.3.1896, am 26.3.42 von    Duderstadt aus der Gestapo Hildesheim übergeben, am    16.9.1942 im Vernichtungslager Majdanek ermordet, Emmi/Emmy Loewenthal, *29.5.1900, 13.3.1939 Emigration    in die Niederlande, weiteres Schicksal unbekannt Gedenkbuch    des Landkreises Göttingen., evtl. Flucht auf die niederländischen    Antillen Schwedhelm, Hans Georg (2006): S. 32., lebte 1954 in    London HStA. Hannover: Nds. 725 Duderstadt Acc. 101/82 Nr. 9., Anneliese Rosenberg, geb. Loewenthal, *7.4.1904, am    30.6.1938 in die Niederlande emigriert, Heirat im Exil, 1943    nach Auschwitz deportiert, ermordet, Lothar Loewenthal, *7.5.1907, lebte in Berlin, am 17.7.1936    nach Duderstadt, am 28.7.1936 in die Niederlande emigriert,    1942 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet, Hilde Loewenthal, geb. Leib, Ehefrau von Lothar Loewenthal,    1936 mit ihrem Mann in Duderstadt, am 28.7.1936 in die    Niederlande emigriert, ab Lager Westerbork 1942 nach    Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sara Löwenthal, *9.12.1844, gestorben am 11.10.1933 in    Duderstadt. Max Löwenthal, Kaufmann, *12.8.1875, am 29.3.1933 nach    Hamburg, von dort am 6.12.1941 nach Riga-Jungfernhof,    einem Außenlager des Ghettos Riga, deportiert, ermordet, Lina Löwenthal, geb. Fink, *20.7.1878, am 29.3.1933 nach     Hamburg, von dort am 6.12.1941 nach Riga-Jungfernhof,    einem Außenlager des Ghettos Riga, deportiert, ermordet, Rudolf Löwenthal, *26.7.1905, am 29.3.1933 nach Hamburg,    nach dem Pogrom am 9. November 1938 bis zum 17. Dezember    im KZ Sachsenhausen inhaftiert, Emigration in die Niederlande,     Deportation ab Lager Westerbork in das KZ Theresienstadt und    von dort am 29. September 1944 in das Vernichtungslager    Auschwitz, ermordet, Bella Klein, geb. Löwenthal, *30.3.1908, Löwenthal, heiratete    in Hamburg und emigrierte mit ihrem Mann in die    Niederlande, 1942 nach Auschwitz deportiert und dort    ermordet, Bodo Löwenthal, *16.3.1911, am 29.3.1933 nach Hamburg, von    dort am 6.12.1941 nach Riga-Jungfernhof, einem Außenlager    des Ghettos Riga, deportiert, ermordet, Edith Löwenthal, *25.11.1922, am 29.3.1933 nach Hamburg,    von dort am 6.12.1941 nach Riga-Jungfernhof, einem    Außenlager des Ghettos Riga, deportiert, ermordet. Max Rosenbaum, Kaufmann, *17.11.1868 in Wöllmarshausen,    gest. 15.1.1935 in Duderstadt, Franziska Rosenbaum, geb. Hesse, *13.11.1879, am    10.3.1939 nach Hamburg, am 25.10 1941 von dort ins Getto    Litzmannstadt (Łódz). deportiert, ermordet, Margarethe Rosenbaum, *31.7.1903, am 10.3.1939    nach Hamburg, am 25.10 1941 von dort ins Getto    Litzmannstadt (Łódz) deportiert, ermordet, Ernst Rosenbaum, Kaufmann, *21.4.1909, emigrierte am    10.3.1939 von Duderstadt aus über Hamburg nach    Großbritannien, kehrte als amerikanischer Soldat mit dem    Namen Ernest Ralston nach Deutschland zurück und starb am    24.9.1980 in Viernheim. Aron Stein, Viehhändler, *30.7.1870, emigrierte am 1.9.1933    in die Schweiz (Lugano) und von dort aus nach Mexiko, Clara Stein, geb. Katten, *6.7.1878, emigrierte am 1.9.1933 in    die Schweiz und von dort aus nach Mexiko. Aufstellung der Todesopfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft unter den in Duderstadt geborenen Juden, die vor 1933 aus der Stadt weggezogen waren (gewiss unvollständig): Frieda Berg, geb. Cohn, *16.10.1896, wohnhaft in Euskirchen,    deportiert am 20. Juli 1942 mit dem Ziel Ghetto Minsk,    ermordet am 24. Juli 1942 in der Tötungsstätte Maly Trostinec. Albert Cohn, *10.6.1895, wohnhaft in Köln, deportiert am    30.10.1941 mit dem Ziel Ghetto Litzmannstadt (Łódz). Siegfried Cohn, *25.10.1891, wohnhaft in Köln, deportiert am    30.10.1941 mit dem Ziel Ghetto Litzmannstadt (Łódz). Otto Hammerschlag, *13.9.1900, wohnhaft in Hamburg, 1938 Lesung und Musik:  Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt von 1812-1942 - Kurzer Abriss der Geschichte    der Juden in Duderstadt - Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus   in Duderstadt Literatur: Hütt, Götz (2012): Geschichte der neuzeitlichen jüdischen Gemeinde in Duderstadt, Norderstedt 2012. Ebeling, Hans-Heinrich (1994): Die Juden in Duderstadt im Zeitalter der Emanzipation. In: Rainer Sabellek (Hrsg.):                 Juden in Südniedersachsen. Geschichte - Lebensverhältnisse - Denmäler. Beiträge zu einer Tagung                 am 10. November 1990 in Göttingen, 1994, S. 137-170. Ebeling, Hans-Heinrich (2005): Duderstadt. In: Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen                und Bremen, hrsg. von Herbert Obernaus in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel,               Göttingen 2005, Bd. I, S. 497-507.